Hallo, Ihr Lieben!
Was bisher geschah: Ich habe zum ersten Mal den Selfpublishing Day (Abkürzung: SPDay) besucht und gelernt, dass die Teilnehmerzahl für die Workshops begrenzt ist. Es gab einen Jura-, einen Bookrix- und einen BoD-Vortrag. Und einen Networking-Workshop von Jennifer Jäger.
Ansonsten bin ich vor allem aus einem Grund auf dem SPDay: Ich arbeite mit meiner Kollegin Nicole König an einem Beitrag für die Fachzeitschrift „der selfpublisher“. Dazu brauche ich Anekdoten zum Thema „Buchcover“ von Selbstverlegern.
12:45 Uhr – 14:00 Uhr: Mittagspause
Ich pirsche mich wieder an ein paar AutorInnen heran. Diesmal habe ich Erfolg! Ich kann insgesamt drei Visitenkarten von AutorInnen einstecken, die Anekdoten für mich haben. Zufrieden schlemme ich meinen Reis und melde mich für den nächsten Workshop an. Da ist zum Glück auch noch Platz für mich (nächstes Mal mache ich mir dazu früher Gedanken).
Im Anschluss besuche ich kurz den Raum mit den „Ständen“. Das sind ein paar Tische, auf denen Dienstleister wie BoD, Ruckzuckbuch oder tolino media Bücher ihrer Kunden ausgebreitet haben. Wenn man Fragen hat, kann man hier den ganzen Tag Mitarbeiter dieser Plattformen ansprechen.
14:00 Uhr – 15:30 Uhr: Workshop 5: RuckZuckBuch – Nischenmarketing für Selfpublisher
Den Referenten Johannes Monse von RuckZuckBuch kenne ich schon von einem Pub’n’Pub in Münster. Nach einer Vorstellungsrunde steigen wir in das Thema „Marketing“ ein. Ich lerne, dass es nicht die eine ultimative Marketing-Formel gibt. Jede Marketing-Maßnahme muss zum Produkt passen. Man sollte kreativ sein und um die Ecke denken. Johannes gestaltet seinen Workshop kurzweilig und interessant. Sehr interaktiv, das Ganze. Aber das hätte ich auch nicht anders von ihm erwartet.
15:30 Uhr – 16:00 Uhr: Pause
In der Pause futtere ich ganz entspannt Kuchen und quatsche eine Runde mit Poppy J. Anderson. Sie ist gerade erst angekommen, weil Ihre Mischung aus Vortrag und Interview erst zum Schluss dran ist.
Die Pause geht langsam zu Ende. Ich mag eigentlich gar nicht aufstehen. Ich merke, wie ich müde werde. Den ganzen Tag konzentriert zuzuhören ist anstrengend.
16:00 Uhr – 16:25 Uhr: Vortrag 4: Kirsten Wendt und Marcus Hünnebeck – Als Autorenduo zum Bestseller
Der Vortrag von Kirsten Wendt und Marcus Hünnebeck ist die reinste Slapstick-Nummer. Die Technik funktioniert nicht. Dauernd rennt Kirsten mit dem kaputten Mikrofon raus, glaubt es ist repariert, kommt zurück, um dann wieder rauszurennen. Zum Schluss päppelt ein etwa neunjähriger Knirps (Jawoll! Schämt Euch, Ihr Technik-kundigen Erwachsenen!) die Technik wieder auf. Der Vortrag hat großen Unterhaltungs- aber keinen Mehrwert. Zumindest nicht für mich. Die zentrale Info ist, dass Teamwork im Fall von Kirsten und Marcus funktioniert hat. Die beiden haben sich übers Schreiben kennengelernt und sind heute sogar ein Paar.
16:25 Uhr – 16:50 Uhr: Vortrag 5: Andreas Hollender – Mit diesen Tricks machen Sie den Leser zu einem Fan
Das ist der einzige Vortrag, den der Organisator des SPDays, Andreas Hollender, selbst hält. Sein zentraler Tipp: Zeig Deinen Lesern, dass Du sie wertschätzt. Wenn man Dein Buch zum Beispiel direkt bei Dir bestellt, dann leg einen handgeschriebenen Brief mit einer Danksagung bei.
Gedanklich klicke ich auf „gefällt mir“. Ich liebe Briefpapier und bin ein Fan von handgeschriebenen Briefen. Aber könnte ich jedem Leser einen Brief schreiben? Damit meine Sauklaue als „leserlich“ durchgeht, muss ich echt langsam schreiben.
So. Richtig. Langsam.
Und wenn ich erst die neue J. K. Rowling bin, kann ich das nicht mehr für jeden Leser leisten.
Okay, das war Sarkasmus. Jeder Leser wird natürlich von mir einen handgeschriebenen Brief bekommen. Alle beide. Sowohl Mama als auch Papa.
16:50 Uhr – 17:15 Uhr: Vortrag 6: epubli – Das Buchcover – von der Idee zur Umsetzung
Der Buchcover-Vortrag kommt mir wegen des Artikels für „der selfpublisher“ ganz gelegen. Die Herausgeberin der Zeitschrift, Sandra Uschtrin, sitzt neben mir. Da ich eine begeisterte Twitterina bin, klebt auch jetzt das Telefonio an meiner Hand.
Sandra lacht und stupst mich an: „Jasmin, nicht twittern! Hör lieber zu!“
Recht hat sie.
Wenn ich im Nachhinein über den Vortrag nachdenke, stimme ich dem Referenten nicht in jedem Punkt zu. Laut ihm sollte ein gutes Cover zum Beispiel nur ein einziges Motiv vorweisen. Ich kenne aber einige schöne Cover, die eine tolle Collage zeigen (Beispiel: „Regie führt nur die Liebe“ von Emma Wagner). Ich denke, die Nur-ein-Motiv-Regel gilt vor allem für Anfänger. Wenn man von Coverdesign keine Ahnung hat, sollte man meiner Meinung nach von Collagen die Finger lassen – der Schuss kann nämlich nach hinten losgehen.
Nach dem Vortrag landet mein Telefonino natürlich – schwupps! – wieder in meiner Hand.
17:15 Uhr – 18:00 Uhr: Self-Publishing-Sofa: Moderiert von Ruprecht Frieling mit Hanni Münzer und Poppy J. Anderson
Der Verlagsvertrag-Anwalt vom Morgen befragt Poppy und Hanni zu ihren aktuellen Büchern. Er spricht auch ein paar pikante Szenen an.
Poppy wird verlegen. „Darüber wollte ich doch nicht sprechen.“
Herr Frieling lacht. „Ist doch nicht schlimm – wir sind doch unter uns!“
Poppy schaut zu mir – ihr Blick bleibt auf meinem Telefonino kleben. Da ruft sie quer durch den Raum zu mir rüber: „Nee, sind wir nicht! Jasmin – wehe, Du twitterst das!“
Ich zwinkere ihr zu und stecke das Telefonino weg. Wenn Poppy nicht möchte, dass ich das weitergebe, dann lass ich das auch. Nur so viel: Das Interview ist unterhaltsam und locker. Ich denke, dass es ein guter Abschluss für den Tag ist.
Fazit
Den Selfpublishing Day fand ich – bis auf wenige Ausnahmen – interessant. Durch den hohen Eintrittspreis waren nur AutorInnen da, die ernsthaft schreiben und veröffentlichen. Das war überaus angenehm.
Ich denke noch darüber nach, ob ich nächstes Jahr in Hamburg auch teilnehmen soll. Vielleicht sehen wir uns ja da.
Liebe Grüße
Eure Jasmin
PS: Was den Selfpublisher-Artikel von Nicole König und mir angeht – der ist mittlerweile erschienen. Ihr findet ihn in der Juni-Ausgabe von „der selfpublisher“.
Neueste Kommentare