Hallo, ihr Lieben!
Die Leipziger Buchmesse liegt hinter uns und ich habe wieder einiges erlebt. 🙂 Los geht’s!
Donnerstag, 23. März 2017
Am Flughafen Köln/Bonn gebe ich meinen Koffer auf und gehe mit meinem Handgepäck zum Körperscanner.
Flughafenmitarbeiterin: „Was haben sie denn in der Tasche?“
Ich öffne den Reißverschluss.
Flughafenmitarbeiterin: „Das ist aber eine Menge Kinderschokolade.“
Ich: „Tja, was soll ich dazu sagen?“ *verlegenes Lachen*
Wirklich interessant wird es dann zum ersten Mal im Flieger.
Bitte haltet euch vor Augen, dass es der Flug um 06:40 Uhr am Morgen ist, okay? Wir sind alle noch müde. Die Frau im Sitz vor mir hat offenbar auch die Augen noch mal zugemacht, denn ihr Kopf kippt entsprechend zur Seite. Ihr kennt das.
Auf einmal kommt ein Mann aus den hinteren Reihen nach vorne und rüttelt diese Frau am Arm.
„Entschuldigen Sie, dass ich Sie geweckt habe, Frau Müller. Ich bin der Herr Schmitz und wollte fragen, ob wir uns gleich ein Taxi zur Messe teilen.“
Ich verstehe nicht, was Frau Müller murmelt, aber sie scheint wohl im Dämmerzustand zuzustimmen, denn Herr Schmitz erwidert: „Prima und jetzt kennen wir uns ja auch.“ Und dann geht er wieder nach hinten.
WTF?! Bin ich die einzige, die den Fraggle an Frau Müllers Stelle durch den Nicer Dicer gejagt hätte? Offenbar sind die beiden sich nie zuvor persönlich begegnet. Wahrscheinlich kennen die sich nur via E-Mail (oder Twitter!) und er geht hin und rüttelt sie wach? Das mit dem Taxi hätte er doch locker an der Gepäckausgabe am Flughafen Leipzig/Halle fragen können. Wat’n Fraggle …
In Leipzig bringe ich erst meinen Koffer ins Hotel und mache mich dann auf den Weg Richtung Messe. Das ist ein Fußweg von 20 Minuten, also für eine gebürtige Landpommeranze gut machbar. An der S-Bahn-Haltestelle warte ich auf Sven Hensel, den alten Emotionsterrorist, mit dem ich mich hier verabredet habe. Gemeinsam gehen wir zur Messe – und einem großen Moment für mich entgegen. Zum ersten Mal bin ich nämlich akkreditiiiiiiihiiiiiiiert! Wir bekommen Plastikhüllen, in denen nun unsere Presseausweise stolz an uns herunterbaumeln. Schick.
Du bist Germany’s next Topmodel? Ein oscarprämierter Schauspieler? Der Hulk? Mir egal. Ich habe ein Stück Papier, auf dem „Presse“ steht.
Auf dem Weg in die Glashalle müssen wir erst durch die Taschenkontrolle.
Security (schaut in meine Tasche): „Da sind aber eine Menge -“
Ich: „Kinderriegel drin? Ja, ich brauch das.“
Unser erster Weg führt uns durch die Glashalle in Halle 5, denn ich muss unbedingt meine Teamkolleginnen am Uschtrin-Stand besuchen. Sandra Uschtrin, Angelika Fuchs und Anke Gasch packen dort gerade das neue Federwelt-Banner aus. Das muss ich natürlich sofort twittern.
Dann kommt der Dialog, der mich bis in die Haarspitzen mit Stolz erfüllt:
Anke: „Wann haben wir eigentlich unseren Termin?“
Ich: „Um 11 Uhr.“
Anke: „Ich wusste ja, dass der noch nicht sein kann, wenn du noch nicht hier bist.“
Sven: „Das spricht für deine Zuverlässigkeit, Jasmin.“
In dem Moment hab ich die ganze Bande so lieb, wie man nur jemanden lieb haben kann. 🙂 Noch viel lieber als Kinderscho- na, okay, wir wollen es nicht übertreiben.
Ich verspreche Anke, dass ich pünktlich zu unserem Termin wieder da bin und ziehe mit Sven los. Wir schlendern ein bisschen durch die Halle, dann landen wir im Forum autoren@leipzig. Da startet um 10:30 Uhr die Veranstaltung „Wie werde ich KinderbuchautorIn?“.
Während dieser Diskussion erzählt die Autorin Kirsten Reinhardt, wie sie Preise gewonnen und in Schallgeschwindigkeit bei Carlsen veröffentlicht hat. Ich bin kein bisschen neidisch. Wieso auch? Frau Reinhardt mag Preise abgeräumt und in einem meiner Traumverlage veröffentlicht haben. Aber ich, ich habe etwas Besseres: ein Stück Papier, auf dem „Presse“ steht.
Die Veranstaltung kann ich mir nicht zu Ende anschauen, denn ich muss Anke abholen. Wir haben um 11:00 Uhr einen Termin bei Lovelybooks. Das wird mein allererstes Live-Interview für die Federwelt. Ich bin froh, dass Anke dabei ist. Falls ich doch mal verpenne, bei einer Antwort nachzuhaken, kann sie einspringen.
Frau Lurz von Lovelybooks versorgt uns erst einmal mit Getränken und ich widerstehe dem Drang, noch schnell einen Kinderriegel gegen die Nervosität zu inhalieren. Aber ich glaube, ich schlage mich ganz gut und das Gespräch verläuft auch sehr angenehm. Einige KollegInnen berichten mir hinterher, sie seien an mir vorbeigegangen. Davon habe ich nichts mitbekommen. Nur Susanne Kasper habe ich bemerkt, weil sie mich kurz angetippt hat.
Nach dem Interview gehe ich kurz zum Stand zurück und treffe auch kurz meine Prosa (Knuddelattacke!), die in der Nähe Standdienst für Kia Kahawa macht. Kia selbst hat wohl gerade einen Termin. An dem Tag trifft sie mich auch nicht. Sie twittert aber, dass sie mich zwei Mal aus der Ferne gesehen hat (dazu morgen mehr – das wird eine lustige Aktion).
Eigentlich wollte ich Sven in Halle 3 zu zwei Sessions über Hörspiele schleppen. Aber was soll ich sagen? Wir sind alt und haben Rücken. Also setzen wir uns auf so eine Ihnen-tut-alles-weh-also-nehmen-Sie-Platz-Tribüne. Sven, der alte Streber, packt natürlich sofort seinen Laptop aus und schreibt (seine Blogbeiträge zur Messe findet ihr übrigens hier, hier und hier).
Als wir uns aufraffen, um noch mal loszuziehen, treffen wir Susanne Kasper und verquatschen uns. Ich bereue nichts.
Dann hüpfe ich wie eine leichtfüßige Schmetterlingselfe (Hallo Cally! Hallo Constanze!) in Halle 5. Wenn ihr mir das nicht abkauft, habt ihr Recht. „Leichtfüßig“ werde ich auf der Messe bestimmt nicht mehr sein. Aber ich kann Abhilfe schaffen. Was dem Popeye sein Spinat, ist der Zippi ihr Kinderriegel. Zack! Zucker. Energie.
In Halle 5 wartet noch ein Auftrag für die Federwelt auf mich (YAY!) und abends fahre ich mit Anke, Angelika, Sandra sowie Wolfgang Tischer von Literaturcafé und Birgit-Cathrin Duval in die Kartoffelkneipe. Lecker essen, nette Unterhaltung.
Und so geht der erste Messetag zu Ende.
MmM*
Liebe Grüße
Zippi
*das bedeutet „Morgen mehr Messe“
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